Staat­lich geför­der­te Pädo­phi­lie – ein Inter­view mit Dr. A.Wunsch

Der Kas­se­ler Pro­fes­sor Kut­sche­ra hat homo­se­xu­el­le Paa­re unter ande­rem als “ste­ri­le Ero­tik-Duos ohne Repro­duk­ti­ons­po­ten­ti­al” bezeich­net. Die­se und ähn­li­che Aus­sa­gen lösten einen Sturm der Ent­rü­stung aus. Rufe nach Ent­las­sung von der Uni Kas­sel und nach Rede­ver­bo­ten wur­den deut­lich. Sei­ne Posi­ti­on wird von der Homo-Lob­by als „Men­schen­ver­ach­tend” gebrandmarkt.

Herr Dr. Wunsch, sie sind seit vie­le Jah­ren nicht nur an der Phi­lo­so­phi­schen Fakul­tät der Uni Düs­sel­dorf, son­dern auch an etli­chen wei­te­ren Hoch­schu­le – wie bei­spiels­wei­se der Hoch­schu­le für Öko­no­mie und Manage­ment (FOM) in der Leh­re tätig. Was hal­ten Sie von die­sen Reaktionen?
Ich Grun­de bin ich ent­setzt, wie hier mit der Ein­las­sung des Kas­se­ler Pro­fes­sor Kut­sche­ra umge­gan­gen wird. Auch wenn ich ihm hier und da eine sach­li­che­re Wort­wahl gewünscht hät­te, die Mei­nungs­frei­heit ist ein sub­stan­ti­el­ler Bestand­teil einer Demokratie.

Herr Dr. Wunsch, was hal­ten Sie von den gefor­der­ten Sanktionen: 

Was mich immer erneut wun­dert, dass die beson­ders von lin­ken Grup­pen vehe­ment gefor­der­te Rede­frei­heit ohne jeg­li­che Zen­sur nur für eige­ne Gedan­kener­güs­se gel­ten soll, wäh­rend anders gerich­te­te – auch sehr beleg­ba­re – Posi­tio­nen sofort ange­grif­fen und dif­fa­miert wer­den, wenn sie auch nur einen Hauch der eige­nen Auf­fas­sung wider­spre­chen. Tole­ranz wird hier zur Ein­bahn­stra­ße. So wird mit wie viel Ener­gie – auch nach­weis­ba­ren Fak­ten zum Trotz – die eige­ne Posi­ti­on als die ein­zig ver­tret­ba­re zu ver­kau­fen gesucht wird. Das wirkt, als hät­ten die Han­deln­den die Pha­se der Auf­klä­rung nicht zur Kennt­nis genom­men. Denn von einem Ein­schal­ten des eige­nen Ver­stan­des oder einer Berück­sich­tung des Kant’schen kate­go­ri­schen Impe­ra­tiv (Link. http://​ethik​-werk​statt​.de/​K​a​t​e​g​o​r​i​s​c​h​e​r​_​I​m​p​e​r​a​t​i​v​.​htm) fehlt dann jede Spur.

Herr Dr. Wunsch, die Medi­en und etli­che Prot­ago­ni­sten behaup­ten, Sati­re darf alles. Was darf denn wes­halb ein Wis­sen­schaft­ler nicht äußern.
Die Geset­zes­la­ge ist in bei­den Fäl­len gleich, denn die For­schungs­frei­heit zählt im Zusam­men­hang mit der Wis­sen­schafts­frei­heit und der Lehr­frei­heit genau so wie das Recht, sei­ne Mei­nung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu ver­brei­ten zu den bür­ger­li­chen Grund­rech­ten und sind im Arti­kel 5 Grund­ge­setz (GG) (Link: https://​deju​re​.org/​g​e​s​e​t​z​e​/​G​G​/​5​.​h​tml) geschützt. Aber: Die­se Rech­te fin­den ihre Schran­ken in den Vor­schrif­ten der all­ge­mei­nen Geset­ze, den gesetz­li­chen Bestim­mun­gen zum Schut­ze der Jugend und in dem Recht der per­sön­li­chen Ehre. Dies wird oft aus­ge­blen­det. Inso­weit wun­dert es, dass etli­che so genann­te Sati­ri­ker ande­re Men­schen in ihrer Wür­de oder Rechts­stel­lung recht fol­gen­los per­sön­lich angrei­fen, wäh­rend – wie im Fall des Kass­ler Pro­fes­sors – hef­tig­ste Ver­un­glimp­fun­gen ein­setz­ten und Gegen­maß­nah­men gefor­dert wer­den, ohne dass hier ein­zel­ne Per­so­nen deklas­siert werden.

Herr Dr. Wunsch, sie arbei­ten nicht nur als Sach­buch-Buch­au­tor und Hoch­schul­leh­rer, son­dern schät­zen als Rhein­län­der auch den Humor. Ein ganz per­sön­li­cher Impuls von Ihnen zum Abschluss:

Viel­leicht waren die Ein­las­sun­gen von Pro­fes­sor Kut­sche­ra eine beson­de­re – noch nicht von allen so ver­stan­de­ne – Art Wis­sen­schafts-Sati­re. Dann wür­de sein Zuschrei­bung von homo­se­xu­el­len Part­ner­schaf­ten als “ste­ri­le Ero­tik-Duos ohne Repro­duk­ti­ons­po­ten­ti­al” schal­len­des Lachen aus­lö­sen, weil Sati­re ja alles darf und immer nur lustig ist.

Inter­view: Hel­mut Zilliken

Copy­right: Dr. Albert Wunsch, 41470 Neuss, Im Hawisch 17

(Inter­view­the­ma bezieht sich u.a. auf einen Bei­trag in die­sem Blog)

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